Andere Projekte von Nackter Stahl > Black Book - Sonstiges
Was sind für euch stimmige Charaktere?
Arkam:
Hallo zusammen,
unter http://www.nackterstahl.de/nackterstahl/forum/index.php/topic,6462.msg57223.html#msg57223 wurde bei einer Regelfrage Mal wieder darauf verwiesen das man selbst für einen stimmigen Charakter zu sorgen hätte.
Da würde mich interessieren was für euch stimmungsvolle Charaktere sind.
Für mich ist das ein Charakter der vor allen erst Mal seine Rolle im Rahmen der gegebenen Regeln ausfüllen kann.
An zweiter Stelle kommt das er Abenteuer tauglich ist also bei Frostzone auch Mal ein Feuergefecht überstehen kann oder die Gruppe auf einem anderen Gebiet unterstützen kann.
Dinge die zwar nett aber eben nicht nützlich sind werden im Zweifel nicht genommen.
Dinge die keinen Sinn machen werden einfach nicht genommen.
Gruß Jochen
CertusRaven:
Ich sehe mich schon wieder Romane schreiben, möchte aber versuchen mich kurzzufassen. Ich bitte außerdem um Verzeihung wenn ich die AC-Begriffe nutze, die sind mir geläufiger.
Punkt Eins, stimmig und stimmungsvoll ist nicht das gleiche, gerade wenn es um Regeln geht.
Ich empfehle jedem der es hören möchte und zu Über-Charakteren neigt, vor der Verteilung irgendwelcher Punkte ein kleines Charakterprofil auszuarbeiten. Dazu muss keine Vorgeschichte gehören, sondern viel mehr eine Liste in Stichpunkten, worin der Charakter bemerkenswert gut, eher durchschnittlich gut und bloß gut drin ist.
Danach kann man anfangen, die Punkte auf die Fertigkeiten zu verteilen. Wichtig ist, die Relation von diesen drei Kategorien bemerkenswert gut, eher durchschnittlich gut und bloß gut zu den Fertigkeitsrängen hinzubekommen. Ein Rang von 3 gilt da bereits als gut, quasi gleichzusetzen mit einem Gesellen im Handwerk. Ein Rang von 5 gilt als solide Kenntnis, wie sie ein "Meister" im Betrieb besitzt, der auch andere Handwerker ausbildet. Alles darüber ist bemerkenswert gut. Bei einem Rang von 8 darf man davon ausgehen, dass man als Meister seines faches eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, so dass sich Schüler ganz von selbst melden. Bei einem Rang von 9 sprechen wir bereits von einer solchen Meisterschaft, dass Schüler aus weiten Teilen des Landes zu einem Pilgern um zu lernen. Das geht so in Richtung Schwertmeister im alten Japan, der von Schülern aus dem ganzen Land umworben wird. Und was dann erst Rang 10 darstellt kann man sich gut vorstellen, eine lebende Legende in seinem Fachbereich, in sicherlich weltweit immer wieder genannt wird, wenn sich Fachkundige unterhalten.
Und mit den Eigenschaften ist es ähnlich. Ein Eigenschaftsbonus von +/-0 ist vollkommen in Ordnung, ein Bonus von +2 schon ziemlich krass, ein Bonus von +5 absolut pervers für einen unmodifizierten.
So hohe Werte sind der Stoff, aus dem Legenden sind. Wenn man sowas wirklich spielen möchte okay, wenn der Charakter stimmungsvoll dargestellt wird können auch Werte von 15 stimmig sein. Aber, nicht jeder Charakter ist eine Legende und nicht jeder Spieler ist sich dessen bewusst, was er da eigentlich zu spielen gedenkt, wenn er seinen Wert auf 15 schraubt. Ein solider Startcharakter kommt mit einem Wert von 7-9 (Eigenschaft +2 bis +3 und Fertigkeit 5 bis 7) in seiner Hauptfertigkeit schon sehr weit.
Und wer darüber hinaus dann noch solche Fertigkeiten wählt, die auch zur Geschichte des Charakters passen, auch wenn sie selten bis garnicht relevant sind für ein Abenteuer, tut das der Sache noch immer keinen Abbruch, wenn die Leute auch auf Rollenspiel abseits des Kampfgeschehens wert legen. Aber spätestens jetzt, wenn nicht schon früher, befinden wir uns im Bereich privater Vorlieben, bevorzugtem Spielstil und ähnlich subjektiven Ansichten.
Mae:
--- Zitat von: CertusRaven am 6. Juli 2012, 07:47:32 Nachmittag ---Ich sehe mich schon wieder Romane schreiben
--- Ende Zitat ---
+1
--- Zitat von: CertusRaven am 6. Juli 2012, 07:47:32 Nachmittag ---Punkt Eins, stimmig und stimmungsvoll ist nicht das gleiche, gerade wenn es um Regeln geht.
--- Ende Zitat ---
+1
So ... Dann will ich auch mal. hehe
Um einen stimmigen Char zu beschrieben, müssen wir erstmal den Begriff "stimmig" klären:
Das erste Googleergebnis http://de.thefreedictionary.com/stimmig spuckt dazu folgendes aus:
"so, dass alles harmonisch zusammenpasst"
Da wir nun eine gute Definition für deinen Begriff "stimmig" haben, kann ich Certus in den meisten Punkten beipflichten. Wenn die Geschichte, die hinter dem Char steckt, mit den Werten, die der Char in den einzelnen Fähigkeiten hat, in etwa übereinstimmt, ist der Char durchaus stimmig. Für mich geht der Begriff "stimmig" allerdings über die persönliche Story des Chars hinaus.
Dazu gehört auch die Stimmigkeit zur Außenwelt. Ich mag im Allgemeinen keine Chars, die nur auf 1-3 Fähigkeiten gehen und sich dermaßen überhart auf diese Fähigkeiten skillen, dass sie sonst gar nichts können. Ich finde, dass selbst ein Panzer mit Minigun und harter Panzerung einen guten Wert auf Heimlichkeit haben sollte, um sein Team auch in Situationen, in denen es nicht hilfreich ist, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, unterstützen kann. Einen sehr stimmigen Char finde ich z.B. einen meiner erstellten Hacker, dessen Eigenschaften ausgeglichen -d.h. min. 0- sind. Außerdem hat den Vorteil Bücherwurm, kann gut mit Schwertern und im waffenlosen Nahkampf umgehen. Er hat einen ganz guten Wachsamkeits- und einen relativ hohen Heimlichkeitswert. Außerdem hat er einige Talente, die in den sozialen Bereich einzuordnen sind. Vor- und Nachteile sind auf die Vorgeschichte abgestimmt und er kann sich fast jeder Situation, in der das Team steckt, anpassen. Seine große Stärke liegt natürlich in seiner Intelligenz und seinen Fähigkeiten in Sachen Hacking. ;)
Einen solchen Char erachte ich als stimmig. Es kommt natürlich ganz darauf an, welchen Char man spielt, aber im Allgemeinen finde ich ausgeglichene Chars stimmiger als solche, die überpowert nur auf eine Situation angepasst sind. Bsp hierfür:
Panzer mit harter Panzerung und harter Waffe, Re auf +5, Intelligenz auf -2
Handfeuer- und Schwere Waffen + Wachsamkeit hat er jeweils auf Rang 10. Er kann jeden Gegner mit Hilfe seiner Waffe, die mit einem Granatwerfer ausgestattet ist, ausschalten, ist in allen anderen Situationen allerdings immer fehl am Platz. Seine Nachteile beschränken sich auf Blutgier und andere gewalttätige Schwächen ...
Einen solchen Char (auch wenn er für den Krieg gut geeignet ist) empfinde ich als nicht wirklich stimmig und darüber hinaus auch als schlecht (zu spielen) ;)
Ich könnte jetzt noch weitere Beispiele geben und alles noch weiter ausführen, aber ich möchte es Certus gleichtun und mich kurzfassen^^
Arkam:
Hallo zusammen,
das sorgt nur recht schnell dafür das ein so aufgestellter Charakter wenig kann oder massive Anpassungen mit sich bringt.
Beim Hacken kenne ich mich am besten aus. Der Wurf um ein System zu Hacken ist normalerweise der VW gehen wir also Mal von einem Gesamtattribut von 3 aus gibt das schon eine 17. Dazu bekommt er dann noch +8 über die intelligente Verteidigung macht dann also 25.
Das heißt also ich muss zwei 9 erreichen um in dieses System zu hacken. Das ganze muss mir dann 3 Mal gelingen (Detect / Break / Operate).
Von weiteren Mali die ganz schnell noch Mal auf -15 bis kommen und Boni die der angegriffene Rechner bekommt haben wir dann noch garnicht geredet.
Dabei ist das System noch nicht weiter geschützt und ich habe noch, was bei Operate häufig notwendig ist, noch keinen Erfolge angesagt.
Ja ich kann eine Menge über BlackOps erreichen aber das gilt genauso was den Schutz eines Systems angeht.
Da schreit das System regelrecht danach einen stark spezialisierten Charakter zu spielen der bei solchen Werten überhaupt eine Chance hat.
Ich habe den Eindruck, der ganz klar auch täuschen kann, das auch das Kampfsystem darauf abzielt das die Charaktere deutlich besser als 7-9 + 2W10 als Anwurf haben.
Auch der Anwurf von 18 - 25 bei einem Standardwert von 20 beim Einbau von Implantaten zeigen für mich in die Richtung optimierter Charaktere, gerade wenn man die Auswirkungen bedenkt die ein Fehlschlag haben kann.
Da Attribute und Fertigkeiten getrennte Pools haben bei denen man keine anderen Optionen, etwa BlackOp Spezialisierungen oder Vorteile zum Verteilen hat, hat man hier die einfachsten Möglichkeiten zum optimieren.
Da passen dann die Beschreibungen und die gegebenen Regelungen aus meiner Sicht nicht zusammen.
Man kann sich sicherlich in seiner Runde Hausregeln schaffen die dieses Problem umgehen. Aber das halte ich bei der Vielzahl ineinander greifender Stellschrauben bei Frostzone für ein Mammutunterfangen.
Gruß Jochen
CertusRaven:
Dass man mit einem Startcharakter nicht direkt die High-End-Systeme knackt, einen ausgewachsenen Kampfhacker baut oder im Alleingang ein paar Pulsgeister grillt sollte einleuchten. Man darf nicht den Fehler machen, hohe Werte als Standard zu definieren. Bestes Beispiel dafür ist, dass du beim VW von 17 ausgehst. Ein durchschnittlicher Wert für einen normalen Menschen ist 14.
Plausible, in ihren Werten stimmige Charaktere fangen nicht ganz oben an, sondern beginnen mit kleinen Aufträgen. Die daraus resultierenden Erfahrungspunkte und Geldmittel sind die Grundlage für die Charakterentwicklung. Und wenn man besser wird, nimmt man auch härtere Aufträge an. Es muss aber auch erwähnt werden, dass dieses Prinzip mit dem Spielleiter steht und fällt. Wenn ihr nur solche Aufträge vorgesetzt bekommt, die hochstufige Charaktere verlangen, dann wundert es mich nicht, dass man sich als Spieler gezwungen sieht "praktisch" zu denken.
Tendenziell empfehle ich solchen Gruppen, gleich mit weiter entwickelten Charakteren zu starten, um trotz der Notwendigkeit hoher Kampfwerte genug Punkte zu haben, um einen stimmigen Charakter hinzubekommen. 20-30 Punkte und vieleicht 100K Credits extra bei Charaktererschaffung machen da viel aus. Vorausgesetzt, es wird nicht einfach in Schulstufen gesteckt.
Aber auch hier gilt wie so oft, jeder wie er mag, jedem seinen Spiel- und Leitstil.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
Zur normalen Ansicht wechseln